Sonntag, 2. September 2012

Chapter 7

Chapter 1
Chapter 6

Verwirrt schauten die beiden sich an.
"Könnte es Liljanas Haus sein?", fragte Key Alicia und musterte es.
Es war klein und aus Backsteinen gebaut. Mitten aus dem Dach stand ein Schornstein empor aus dem dunkler Rauch kam. Zwei Fenster zeigten in ihre Richtung und zwischen ihnen war eine dunkelbraune Holztür. Unter dem linken Fenster stand eine kleine Bank und darunter war Brennholz gestapelt. Im Grunde schaute es sehr freundlich und einladend aus.
"Ich weiß es nicht, aber wessen Haus sollte es denn sonst sein, hier lebt doch sonst niemand."
Langsam bewegten die beiden sich auf das kleine Häuschen zu. Nach jedem Schritt blieben sie kurz stehen um zu lauschen und zu schauen ob sich etwas an dem Erscheinungsbild geändert hätte.
Sie wurden nur noch von ein paar Ästen und Sträuchern versteckt, als plötzlich die Tür auf ging und eine Gestalt das Haus verließ. Sie war groß gebaut, hatte blond-braunes durchgewuscheltes Haar, trug schwere Stiefel, eine abgewetzte braune Leinenhose, ein dreckiges weißes Baumwollhemd und auf seiner Schulter lässig eine Axt.
Ohne sich um zu schauen bog er um die Hausecke und verschwand aus den neugierigen Blicken der beiden.
Alicia und Key stockte der Atem und blitzartig versteckten die beiden sich hinter ein paar Bäumen.
"Wer ist das?", flüsterte Alicia Key zu.
"Ich weiß es nicht", antwortete er, "das beste ist es wohl, wenn wir zurück gehen."
Alicia nickte ihm zu. Sie drehten sich zum gehen um. Hinter ihnen stand die Männer Gestalt plötzlich, die vor ein paar Sekunden noch aus ihrem Blickfeld in die andere Richtung verschwand.
Er schien nicht wirklich erzürnt über seinen Überraschungsbesuch zu sein.
"Na wart ihr auf der Suche nach einem romantischen Plätzchen für ein kleines Schäferstündchen?", grinste er sie an.
Key und Alicia erröteten, "Nein, sicher nicht!"
"Ok, ok, schon gut, sollte nur ein kleines Späßchen sein. Ihr schaut verdammt müde und mitgenommen aus, wenn ihr wollt, könnt ihr euch in meinem Haus ausruhen und wieder zu Kräften kommen."
Alicia war nicht sehr begeistert von dieser Idee, doch sie wusste, dass Key ein wenig Ruhe im Moment nötig hatte.
Auch Key war nicht gerade überzeugt davon, doch es blieb ihm nichts anderes übrig als mit dem Vorschlag einverstanden zu sein, da seine Freundin bereits Ja gesagt hatte.

So folgten die beidem der Gestalt, die sich noch immer nicht vorgestellt hatte in sein Haus. Er lehnte seine Axt an die Wand und gewährte den beiden Einlass.
Auch von innen strahlte das kleine Häuschen eine Freundlichkeit aus. Ein Kamin erwärmte den ganzen Raum, der mit einem Fellteppich, einem großen Holztisch mit Essbank und 2 Stühlen und einer kleinen Kochnische ausgestattet war. 2 Türen verbargen den Blick in weitere Zimmer.

"Macht es euch ruhig bequem," lud er sie ein und zeigte auf die Holzbank in der hinteren linken Hausecke.
Habt ihr hunger? Ich mache euch schnell etwas zum essen warm."
Ohne auf eine Antwort zu warten, begann er schon in seiner Kochnische herum zu werken.

Alicia und Key schauten sich an. Zu Gast in einem freundlich wirkenden Haus, bekocht von einem freundlich wirkenden Mann, da ist bestimmt irgendetwas faul.
"Der hat doch ne Meise", flüsterte Key Alicia zu, "der benimmt sich wie ne alte Frau, die nie Besuch bekommt."
Alicia gefiel seine Wortwahl zwar nicht, jedoch musste sie ihm zu stimmen.

"Ihr seit ja nett, zu eurem Gastgeber", lächelte er und drehte sich zu Alicia und Key um, "wenn es euch stört das ich freundlich bin könnt ihr gerne auch gehen. Oder wolltet ihr doch nur ein ruhiges Plätzchen für ein Schäferstündchen suchen, da gibt es hier im Wald genug, ich zeig euch ein paar wenn ihr wollt."
Er schien wohl gerne andere zu necken.
"Nein, nein, wir sind nur verwundert, warum Ihr so nett zu Fremden wie uns seid", entschuldigte sich Alicia.
"Naja, wenn man hier im Dunkel Wald lebt, bekommt man wirklich selten Besuch, da ist man schon mal netter zu dem einen oder anderen"
"Und warum lebt Ihr hier, ich dachte das betreten des Dunkel Waldes sei für Menschen verboten?", fragte Key ihn, noch immer ein wenig beleidigt über die Bemerkungen von vorhin.
"Ihr seid doch auch Menschen...", antwortet er gelassen und kochte weiter. Mit dieser Antwort mussten sich Alicia und Key wohl zufrieden geben.
Stille trat ein, nur das brodeln des Kochtopfes war zu hören und zwischen durch auch mal ganz leise ein paar Geräusche aus dem Wald.
"Ach ja, im übrigen, ich heiße Alicia und das ist mein Freund Key", stellte sich Alicia vor und zeigte auf Key.
Der Mann der in der Kochnische stand drehte sich um und zeigte mit dem Daumen auf sich," mein Name ist Aax", grinste er heftig.
Alicia und Key verloren jegliche Farbe aus dem Gesicht und ihnen stockte der Atem.
Aax... einer der drei verbotenen Magier.
Aax... der, der seine Mitmenschen ohne jeglichen Grund quälte und vernichtete.
Aax... der, der seit Jahren in allen Ländern gesucht wurde, der den man für tot erklärte und jetzt lebendig vor ihnen stand.
Aax... und die beiden sahen gerade ihr ganzes Leben vor ihren Augen vorbei ziehen.

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