Mittwoch, 29. August 2012

Chapter 6

Chapter 5
Chapter 1

Sie irrten nun schon seit einigen Stunden durch den Wald. Bis auf den Boden viel kein Sonnenlicht mehr, die hohen Bäume über ihnen verschlangen alles Licht das auf sie traf. Von Baum zu Baum hörte man verschiedene Vögel zwitschern, die ihre Melodie zum besten gaben. Selbst als Key und Alicia an ihnen vorbei schritten bendeten sie ihren gesang nicht, sie zwitscherten einfach munter weiter.
Hinter vielen Büschen und Sträuchern hörte man es Rascheln, Knurren, Jaulen, Winseln und manchmal sogar das leise Knacken eins Knochen, der zwischen den scharfen Zähnen eines Wolfes zerbrach.
Alicia fühlte sich sichtlich wohl in den Schatten der Bäume. Sie war schon immer ein sehr Natur verbundener Mensch gewesen, was ihr die Gabe verlieh eine außergewöhnliche Verbindung zu Tieren und Pflanzen herzustellen. Dieses Talent lag wohl auch ein wenig in der Familie, da einer ihrer Vorfahren ein Waldelfe war und daher noch ein wenig elfisches Blut in ihren Adern floss.
Während Alicia vor sich hin grinste, den Geräuschen der Natur lauschte und die frische Waldluft genüsslich einzog, hatte Key damit zu kämpfen nicht komplett durch zu drehen. Einerseits taten ihm seine Rippen noch höllisch weh, andererseits machten ihn dieses viele Vogelgezwitscher wahnsinnig und er war schon drauf und dran heute Abend Händchen auf den Grill zu legen, wenn ihn da seine Rippen nicht so schmerzen würden.
Key grummelte vor sich hin, bei jedem Schritt taten ihm alles weh.
Ziemlich genervt stapfte er durch den Wald, dabei bemerkte er gar nicht, dass Alicia schon lange nicht mehr neben ihm ging und auch nicht hinter ihm.
Erst als er eine Pause einlegte und sich mit schmerzenden Knochen auf sein Schwert stützte bemerkte Key das er alleine war. Irritiert drehte er sich zwei mal im Kreis, doch es änderte sich nichts an seiner Lage, er war alleine.
"Aliciaaa?", schrie Key laut in den Wald hinein. Kurz hörte das Gezwitscher auf um im nächsten Moment von neuem zu beginnen.
Key schaute genervt zu den Baumkronen hinauf, von wo aus der Gesang kam.
"Bin ich froh wenn ich endlich hier raus bin..", dachte Key mürrisch.
Ganz in seiner miesen Laune versunken merkte er nicht wie sich hinter ihm im Dickicht etwas bewegte und ein Schatten sich löste.
Eine Hand berührte ihn an seiner linken Schulter. Key erschrak so sehr das er in die Luft sprang, sein Schwert umfiel und er nicht ganz so elegant aber doch noch auf den Füßen 2 Schritte weiter entfernt von dem Schatten landete.Er hielt sich die Rippen und kniff die Augen zu.
Vor ihm stand Alicia, mit einigen Kräutern und Beeren in der Hand, in ihren Haaren hingen einige Ästchen und an den Armen war sie zerkratzt.
"Wo kommst du den her?", fragte Key, der sich noch immer von dem Schock erholen musste.
"Ich sah am Wegrand ein paar Heilkräuter für deine Prellungen und ehe ich mich versah stand ich mitten im Wald zwischen Wildblumen und giftigen Pilzen und hatte keine Ahnung mehr wo der Weg war."
"Und wie hast du dann zurück gefunden? Ach, sag nichts, ich weiß schon, du hast einfach die Natur gefragt wo's lang geht."
"Naja fast. Ich ging einfach weiter meines Weges, als ich plötzlich einen schmalen Trampelpfad fand, diesem bin ich einfach ein Stück weit gefolgt, als ich dich dann da auf deinem Schwert lehnen sah."
"Ach so, jetzt verstehe ich."
Key versuchte ein Lächeln, obwohl ihm nicht danach zu mute war.
"Vielleicht finden wir ein Plätzchen wo wir uns niederlassen können, wenn wir diesem Trampelpfad folgen. "
Key kramte in seiner Tasche und zog seine Taschenuhr heraus.
"Naja, Nacht ist es noch lange nicht, aber du hast recht es wäre Zeit für eine kleine Pause."
Key hob sein Schwert auf und folgte Alicia dann durch die Sträucher. Dem Wald schien es nicht zu gefallen, dass da jemand versuchte einen anderen Weg als den vorgegebenen einzuschlagen. Dornen und Brennesel versuchten ihnen den Weg zu versperren. Unbeeindruckt von diesem Angriff der Natur schritten sie weiter voran und fanden diesen kleinen Trampelpfad von welchem Alicia zu vor sprach.
"Nach links oder nach rechts?", erkundigte sich Key, sichtlich neugierig.
Alicia drehte sich in beide Richtungen.
"Nach links", entschied sie eindeutig und machte sich auf den Weg, direkt gefolgt von Key.
Stumm trotteten die beiden hintereinander den Pfad entlang.
Auf einmal blieb Alicia stehen und Key wäre fast in sie hinein gelaufen.
"Was ist los?", fragte Key ein wenig besorgt und folgte Alicias Blick auf den Boden.
"Schau nur..."
Man konnte eindeutig den Abdruck eines Schuhes erkennen.
"Liljana?" fragte Alicia Key.
"Nein, dafür ist er zu groß."
Alicia bekam ein mulmiges Gefühl doch sie setzte sich langsam wieder in Bewegung.
Kaum ein Stück weiter, war wieder ein Fußabdruck zu sehen. Desto weiter die beiden dem Pfad folgten desto dichter wurde die Spur, bis sie schließlich regelmäßig war.
Auch der Pfad wurde immer wieder ein Stück breiter. Nun wurden sie nicht von beiden Seiten von Dornen zerkratzt, sondern konnten sich normal fortbewegen.
Erneut blieb Alicia abrupt stehen, Key lief nicht in sie hinein, sondern stellte sich neben sie und war genau so verwundert und überrascht wie Alicia.
Hinter ein paar Sträuchern und Hecken, konnten sie ein Haus erkennen, und der Pfad dem sie folgten führte direkt dort hin...

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