Chapter 14
Chapter 1
Eine weile starrten Alicia und Key Aax nach.
"Welche Laus ist dem den über die Leber gelaufen?", fragte Key Alicia, welche nur ein Schulter zucken zur Antwort gab.
Alicia setzte sich in Bewegung und ging ins Haus.
"Wo gehst du hin?", fragte Key.
"Ich weiß noch nicht, aber alles ist besser als blöd rumzustehen und auf Aax Rückkehr zu warten."
Key nickte ihr zu.
"Dann geh ich mich mal wieder den Wald erkundigen."
"Pass auf dich auf und bleib nicht zu lang fort!"
Key nickte und verschwand hinter Büschen.
Kaum war das kleine Häuschen außer Sicht, atmete Key tief ein und lief leichtfüßig den schmalen Trampelpfad der Rehe entlang. Er wusste, dass jeder dieser Pfade am selben Punkt endeten. Dem See.
Innerlich könnte Key sich ohrfeigen, für seine lächerliche Sehnsucht, dieses Mädchen von damals nochmals zusehen. Seit jenem Tag hatte er sie nicht mehr gesehen, egal wie oft er sich auch dorthin geschlichen hatte.
Von weitem hörte er schon das rauschen des fließenden Baches, der vom Waldsee weiter floss. Und einpaar Schritte weiter, lief er auch schon neben dem Wasser. Die Fluten riesen Blätter und Zweige mit sich, weit, weit weg, aus dem Wald hinaus. Das Wasser war tiefblau und glasklar. Key hockte sich zum Wasser und tauchte seine Fingerspitzen ein. Sofort kühlte es seinen ganzen Körper ab und er bekam eine Gänsehaut.
Key beobachtete wie das Wasser sich an seinen Fingern vorbei schlängelte und unbeirrt seinen Weg fortsetzte.
Er stand auf und schüttelte die Tropfen, die sich an seinen Fingerspitzen festkrallten weg, dann setzte er seinen Weg fort.
Die Wolkendecke brach auf und für einen kurzen Moment, ließ sich die Sonne blicken, ehe sie wieder hinter dicken Wolken versteckt wurde.
Key sprang noch über Wurzeln und Steine und sah den See schon vor sich.
Er lag ruhig und idyllisch vor ihm und Key spürte wie sich die Ruhe über seine Schultern legte. Er atmete tief die feuchte Luft ein.
So gut wie immer traf er am See auf ein paar Waldbewohner, heute hatte sich eine Fuchsfamilie blicken lassen. Eine junge Füchsin mit 3 verspielten kleinen Jungen, die rauften und quengelten, während sie ohne sich aus der ruhe bringen zulassen trank.
Den 4 war es komplett egal, dass sich ein Mensch zu ihnen gesellt hatte, im Gegenteil, die 3 Jungen waren so neugierig, dass sie sich vorsichtig an Key heranpirschten.
Key hockte sich hin und streckte langsam die Hand aus um sie nicht zu verschrecken. Einer der 3 hob seine Nase und berührte vorsichtig Keys Fingerspitzen. Dann huschten sie sofort zu ihrer Mutter zurück.
Key lächelte: "Schöne Kinder hast du, Frau Fuchs!"
Die Füchsin blickte Key ins Gesicht, dann verschwand sie mit ihren Jungen im Wald.
Mittlerweile hatte Key den See schon lieben gelernt und alle Tiere die er hier antraf. Sie waren alle so friedfertig und sogar Wildschweine ließen Key ganz nahe an ihre Jungen heran.
Vielleicht hatte der Wald ihn auch schon als seinen Bewohner akzeptiert.
Key schlenderte weiter um den See herum, er hatte bereits ein passendes Plätzchen gefunden, von welchem er immer eine schöne Aussicht auf den See hatte.
Er zog seine Schuhe aus und setzte sich auf den glitschigen Stein, der komplett von Wasser umrundet war. Nur durch einen kleinen Sprung gelang er dorthin.
Key ließ seine Füße ins Wasser baumeln und genoss die Stille.
Das Wasser war so klar, das er die Pflanzen und Fische genau erkennen konnte. Viele verschiedene Wesen teilten sich das kühle Nass miteinander.
Auf einmal hörte er etwas platschen und ein leises Lachen. Er drehte sich in alle Richtungen doch er sah nichts.
Wahrscheinlich hatte er sich das nur wieder eingebildet. Selbst für seine Einbildungen könnte er sich Ohrfeigen.
Doch nein, dieses mal war es keine Einbildung. Erneut hörte er ein leises Lachen.
Konnte es sein? Die Stimme klang genauso wie die des Mädchens damals.
Key drehte sich in alle Richtungen doch er sah nichts. Überwall war es ruhig und das Wasser blieb unbewegt.
Plötzlich fühlte er zwei kalte Hände in seinem Rücken und einen Wimpern schlag später wurde er auch schon ins Wasser gestoßen.
Völlig perplex versucht Key sich gar nicht an die rettende Wasseroberfläche zu kämpfen. Fische schwimmen zu ihm, stießen ihn mit ihrer Nase an und huschten ganz schnell wieder weg.
Er sank immer tiefer und beobachtet alles um sich rum. Plötzlich taucht ein Mädchen vor ihm auf. Das Mädchen auf das er schon so lange gewartet hatte.
Ihr langes blau-grünes Haar bewegt sich elegant mit den Wellen des Wassers mit. Ihre klaren Meeres blauen Augen starrten Key direkt an. Sie lächelte ihn an und Key lächelte zurück. Das Mädchen reichte ihm ihre Hand und er griff nach ihr. Mit einer ruckartigen Bewegung zog sie Key hoch an die Oberfläche. Er hustete laut und schnappte hastig nach Luft. Key zog sich aus dem Wasser ans rettende Ufer. Das Mädchen setzte sich neben ihn hin und musterte ihn mit ihren Mandelförmigen Augen.
Lange Zeit saßen sie nebeneinander ohne ein Wort zu wechseln. Als Keys Atem sich langsam wieder normalisiert hatte, begann das Mädchen: "Kommst du meinetwegen so oft hierher?"
Key stieg die Schamröte ins Gesicht.
"Der Wald spürt Gefühle. Er hat mir von einem Jungen erzählt der immer wieder hierher kommt. Ich wollte unbedingt wissen wen er meinte."
"Ich wollte dich kennen lernen", begann Key mit leiser Stimmer.
"Warum?"
Warum? Key stockte der Atem, er konnte ihr doch unmöglich die Wahrheit sagen, weil er sie so unglaublich hübsch fand.
"Weil ich dich einmal gesehen habe und damals hast du mein Interesse geweckt..."
Hatte er das wirklich gesagt? Er wollte doch was ganz anderes sagen.
Das Mädchen lächelte.
"Ach ja? Ich habe dich noch nie hier im Wald gesehen, aber nachdem mir die Pflanzen und Tiere von dir Berichtet hatten wollte ich dich auch kennen lernen."
"Was bist du?"
Das Mädchen riss die Augen auf. Offenbar war sie auf so eine Frage gerade raus nicht vorbereitet.
"Ich bin eine Nymphe!", sprach sie, sprang ins Wasser und verschwand.
"Ich glaube, ich war zu unhöfflich!", bemerkte Key, stand enttäuscht auf und machte sich auf den Rückweg.
"Werden wir uns morgen wieder sehen?", schrie Key über den See in der Hoffnung noch eine Antwort zu bekommen.
Doch mehr als das rauschen des Windes, wie er das Wasser in Bewegung brachte, war nicht zu hören.
Key konnte seine Gefühle nicht zuordnen, einerseits war er total begeistert und erfreut, dass er dieses Mädchen wieder gesehen hatte und sogar mit ihr sprach, doch andererseits schämte er sich sehr, dass er sie beleidigt hatte.
Während Key zurück schlenderte fielen die ersten Tropfen vom Himmel und als er die Lichtung erreicht hatte begann es heftig zu Stürmen.
Doch zuhause angekommen, wartet nur Aax auf seine Heimkehr, während Alicia noch ihr eigenes Abenteuer erlebte...
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