Chapter 13
Chapter 1
Die Tage verflogen so schnell wie die Wolken über ihren Köpfen hinfort zogen.
Key und Alicia fingen an sich zu langweilen, sie wollten weiter ziehen, und zwar schnell.
Doch Aax ließ sie nicht gehen. Er bestand darauf, sie zu unterrichten, denn er wusste, dass sie es brauchen würden. Besonders dort wo sie hin gingen.
Eines Tages, die Wolken hingen schwer am Himmel und verdeckten das Licht der Sonne.
"Es ist an der Zeit...", dachte sich Aax und holte die schwere Holztruhe unter seinem Bett hervor. Eine dicke Staubschicht stob auf als er über die Truhe wischte. Aax fuhr mit den Fingern die eingeritzten Letter nach.
Für schwere Zeiten
Die Zeichen war noch deutlich erkennbar.
Mit einem ruck öffnete Aax die Jahre lang verschlossene Truhe. Zum Vorschein kamen zwei in Samt eingewickelte Schwerter, ein Dolch und mehrere Pfeile. Aax zog sein Schwert aus der Truhe und musterte es scharf.
Mit diesem jenen hatte er gekämpft und mit diesem jenen hätte er fast verloren, seine Hand verkrampfte sich um den Schwertknauf und die Knöchel traten hervor. Er knirschte mit den Zähnen, sein geliebtes Schwert, welches ihm so gute Dienste erwiesen hatte und welches er nieder legte als sein Leben zerstört wurde.
Viele Erinnerungen kamen ihm in den Sinn. Und seine Augen wurden glasig. Aax schmiess es zuruck in die Truhe und ließ den Deckel knallen. Dann trat er hastig aus dem Zimmer hinaus zu Key und Alicia, welche ihn verwundert anschauten.
Erbost schrie er: "Was gibt's da zu schaun? Habt ihr nichts besseres zu tun?"
Wütend stapfte er in den Wald und verschwand sofort im Unterholz. Fragend starrten die beidem ihm nach.
Was war auf einmal los mit ihm?
Aax streifte durch den Wald. In Gedanken versunken. Doch er wusste ganz genau wohin ihn seine Füße trugen.
Denn sie trugen ihn immer dort hin wenn ihn seine Vergangenheit wieder mal einholte.
Er seufzte, als er vor der schweren, mächtigen Holztür stand. Aax hob die Hand um zu klopfen, nach kurzem zögern klopfte er, erst einmal, zweimal, dreimal.
Stille kehrte ein, nur die Geräusche des Waldes waren zu hören. Aax lauschte. Er wusste, dass sie ihn gehört hatte. Sie ließ immer auf sich warten, so war sie nun mal.
Die Tür ging knarzend auf und eine kleine verschlafene Elfe trat durch die Tür.
Sie gähnte heftig und streckte sich.
"Aax, was machst du denn hier? Hab dich schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Komm doch rein."
Ohne ein Wort zu erwidern trat Aax an ihr vorbei in die Stube.
Im Kamin knisterte eine kleine Flamme vor sich hin.
Aax setzte sich an den Tisch und wartete darauf, dass Liljana sich zu ihm gesellte.
Sie setzte sich ihm gegenüber und wartete darauf, dass er begann zu sprechen.
Einige Minuten vergingen, ehe Aax seinen trockenen Mund öffnete und zu sprechen begann.
"Ich habe dich vermisst..."
Liljana weitete die Augen aber im Grunde war sie dies schon gewohnt. Es war nicht das erste mal, dass Aax plötzlich völlig fertig vor ihrer Haustür stand und ihr sagte, dass er sie vermisst hatte.
Liljana lächelte und legte den Kopf schief.
"Was ist den passiert?"
"Ich hasse meine Vergangenheit!"
Liljana schüttelte den Kopf und griff über den Tisch nach seiner Hand. Er legte sie in ihre und Liljana drückte sie fest.
"Du bist nicht daran schuld was damals passierte!"
"Doch! Doch das bin ich! Und das werde ich immer sein. Es ist ganz alleine meine Schuld, dass es so passierte..." Aax Stimme erhob sich.
"Hör auf!!", donnerte es plötzlich in Aax Kopf und er zuckte zusammen. Eine tiefe, brummende Stimme ertönte.
Ihm stockte der Atem.
"Tut... tut mir leid!", stammelte Aax und blickte entschuldigend zu Liljana.
"Du kannst dir nicht immer an allem die Schuld geben. Jeder ist für sein eigenes Unglück verantwortlich und nicht einer an allem!", bekam Aax gleichzeitig von zwei Stimmen gesagt.
"Ihr habt ja recht", begann er, "Aber ich werde sie nicht los, diese Albträume, dies Vorstellungen, meine Heimat vor mir in Schutt und Asche und im Grunde war ich es selbst."
"Ich mach erstmal Tee", meinte Liljana, stand auf und ging in die Küche. Sie wusste, dass Draco mit ihm reden würde.
"Glaubst du Lilja ging es gut, als sie von alledem gehört hatte? Sie hatte sich schreckliche Sorgen gemacht. Und dann wie sie dich gesehen hatte, verletzt und fertig, dass hat auch sie fertig gemacht und dennoch musste sie sich um den Wald kümmern und stark sein. Sie konnte nicht einknicken. Alle hier zählten auf sie.
Auch du wirst es schaffen, deine Vergangenheit, eines Tages abzulegen und vergessen zu können."
Aax lächelte, "Weise Worte eines Weisen Drachen. Danke Draco!"
Aax hörte ein seltsames Gurren in seinem Kopf, es klang wie ein Bitteschön in einer Drachenähnlichen Sprache.
Liljana kam aus der Küche zurück und stellte eine Tasse heißen Tee vor Aax.
Der Duft beruhigte ihn und mit jedem Schluck vergas er seine Angst, Vorwürfe und Verzweiflung.
Stillschweigend tranken sie ihren Tee gemeinsam.
"Es ist lange her, seid wir so zusammen gesessen sind."
Aax nickte Liljana zu.
Nach einiger Zeit erhob er sich wieder und verabschiedete sich von Liljana. Aax stand im Türrahmen, als Liljana ihn an den Schultern packte und ihn zu sich runter zog. Dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Stirn und umarmte ihn.
"Du weißt wie viel du mir bedeutest. Und ich lasse nicht zu, dass die Vergangenheit dich zerstört!", flüsterte Liljana ihm leise ins Ohr.
Aax erwiderte ihre Umarmung.
"Ich weiß, wir beide gegen den Rest der Welt!"
Liljana lächelte.
"Ja, so wie in der schönen, guten Zeit!"
Aax vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Minuten verstrichen, ehe sie sich von einander lösten und Aax verschwand wieder zurück in den Wald.
Draco verabschiedete sich ebenfalls wieder von Aax, mit einem angenehmen flüstern im Ohr.
Als er zurück zu seiner Hütte kam, fand er weder Key noch Alicia vor. Denn die hatten währenddessen ihre eigenen Erlebnisse.
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