Kapitel 1

Er wollte auf Reise gehen. Er hatte seine Sachen schon gepackt. Alles was ihm wichtig schien. Sein Notizbuch, seine Taschenuhr, die er von seinem Vater bekam als er sie verlassen hatte. Ihn und seine Mutter. Den Schmerz konnte seine Mutter nicht lange ertragen. Kurz nach seiner Abreise wurde sie sehr schwer krank. Kein Arzt konnte ihr helfen, kein Arzt wusste was sie hatte. Sie starb ein Jahr nach dem er sie verlassen hatte eines qualvollen Todes. Nun gab es für ihn nichts mehr dass ihn hier hielt. Weder seine Freunde noch das Mädchen das er liebte.

Zum Schluss nahm er sein Schwert das ihm immer treue Dienste erwies und verschwand durch die schwere Holztür ins Freie. Das Haus welches seine Wiege war, das er so sehr geliebt hatte würde er nun für immer verlassen. Hinter sich lassen so wie seine Vergangenheit und die Menschen die ihn noch hier halten würden, seine Freunde.

Wohin wird ihn der Wind wohl wehen, wie lange wird seine Reise wohl sein und welches Zeil wird er erreichen? Er weiß nur das er stärker werden will und seinen Vater finden. Er will ihm zeigen was es heißt Schmerz zu empfinden. Und dazu muss er stärker werden. Nicht nur mit dem Schwert kämpfen können, nein er will auch Magier werden. Schwertmagier. Doch zuerst musste er dafür einen Lehrmeister finden. Jemand der stark genug war um ihn trainieren zu können. Jemand, der ihm Respekt vor der Magie und dem Kampf lehrte. 

Er stand vor seinem leeren Haus, der Wind streifte ihm durch das Haar und hinter ihm ging die rote Sonne langsam unter. Wolken zogen vorbei und der Himmel färbte sich rot-orange. Seine Sachen waren gepackt, sein Entschluss stand fest, sein Schwert war geschliffen und seine Siegel gezeichnet. Er drehte sich seiner Zukunft zu, dem Weg der sich von seinem Haus entfernte.
Doch da stand jemand, mit langem offenem Haar, hohen braunen Stiefel und grüner Tunika. In ihrer linken Hand hielt sie einen Bogen und an ihrer rechten Hüfte hang ein Köcher voller Hand geschnitzter Pfeile.

Er ging zwei Schritte auf sie zu und blieb dann stehen. Er zögerte. Er wusste das er sie nicht überreden konnte hier zu bleiben, er wusste das sie ihn begleiten will...

"Alicia." Irgendwie musste er lächeln. Aber er verkniff es sich weil ihm nicht danach zu mute war.
"Glaubst du wirklich ich lasse dich alleine gehen?", Alicia grinst breit und hielt ihm ihre Hand entgegen.
Er schüttelt den Kopf, "Nein, du kannst nicht mit kommen. Das geht nicht."
Sie nahm  ihre Hand zurück, "Ich lass dich bestimmt nicht alleine gehen, das würde ich nicht überleben!"
Er schritt an ihr vorbei, der untergehenden Sonne entgegen.
"Ich nehme dich nicht mit, vergiss es, Alicia."
Alicia packt ihn an der Hand und flüstert leise," Ich will aber nicht hier bleiben und auf dich warten. Täglich mit der Angst aufwachen das du nicht mehr nachhause kommst. Bitte lass mich mit kommen."
Er drückte ihre Hand und damit war es beschlossen.

Seite an Seite verließen sie ihr Heimatdorf. Ein festes Ziel hatten die beiden nicht, doch eins war ihnen gewiss, sie werden weiter gehen, weiter und immer weiter und das gemeinsam...

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