Ich werde auf dich warten, flüsterte sie in den Wind als er
sie verließ. Tränen rannen ihr die
Wangen runter als sie angelehnt an ihrer Haustür stand. Er würdigte ihr keinen
letzten Blick, kein letztes Lächeln und auch kein letztes Winken zum Abschied.
Seither stand sie täglich an ihrer Haustür gelehnt, die Arme
verschränkt und weinte. Der Wind wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und
strich ihr das Haar zurück.
Ich werde auf dich warten, flüsterte sie auch noch nach 3
Jahren in den Wind, als niemand von ihr ging. Weinen konnte sie schon längst
nicht mehr, doch trauern alle Tage lang. Und nichts konnte seither ihre Trauer
stillen, nichts und niemand vermachte es ihr wieder ein Lächeln auf die Lippen
zu zaubern.
Ich werde auf dich warten, flüsterte sie auch noch nach
weiteren 3 Jahren in den Wind, als sie bereits schwer krank war und nur mehr im
Rollstuhl saß. Ihr Haar wurde matt und ihre Augen leblos. Ihr fehlte die Kraft.
So wurde sie schwächer und schwächer.
Ich werde auf dich warten, flüsterte sie als sie sterbend im
Bett lag und aus dem Fenster starrte. Tränen rannen ihr wie kleine Verräter
über die Wangen hinunter auf das Kissen. Vor dem Fenster hört man den Wind rauschen so als wolle er ihr noch
einen letzten Wunsch erfüllen, als wolle er ihr die Tränen weg wischen.
Ich werde auf dich warten waren ihre letzten Worte ehe sich
ihre Augen für immer schlossen und ihr Geist ihren Körper für immer verließ.
Ihre Tränen versiegten und der Körper wurde erlöst von dieser Qual.
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